Aktionsplan gegen Allergien

Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Ausgangslage - Allergien sind keine Bagatelle!
In Deutschland und vielen anderen Industriestaaten leiden in den letzten Jahrzehnten immer mehr Menschen an allergischen Erkrankungen.
Vor allem über Pollen, Hausstaubmilben, Lebensmittel und viele Produkte kommen wir täglich mit allergenen Stoffen in Kontakt. Neurodermitis, die allergische Form des Asthmas und Lebensmittelallergien führen bei Säuglingen und Kindern häufig zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen. Auf Atmungs- oder Lebensmittelallergene reagieren in Deutschland 41 Prozent der Kinder und Jugendlichen sowie immer öfter Erwachsene. Auch Kreuzallergien treten häufiger auf, das heißt, dass Menschen gleichzeitig zum Beispiel gegen Birkenpollen und Äpfel beziehungsweise Nüsse allergisch sind.
Lebensmittelallergien kommen schätzungsweise bei zwei bis drei Prozent der Erwachsenen und vier bis sechs Prozent der Kinder in Deutschland vor. Die Betroffenen leiden unter Hautreaktionen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, in schwerwiegenden Fällen kann ein allergischer Schock eintreten.
Auf Kontaktallergene reagieren in Deutschland etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung. Mehr als fünf Millionen Menschen (rund sieben Prozent der Bevölkerung) erkranken zumindest einmal jährlich an allergischem Kontaktekzem. Die Tendenz ist steigend.
Die zunehmende Vielfalt an Lebensmitteln und chemischen Stoffen in unserem Umfeld führt zu einem steigenden Risiko, mit Allergenen in Kontakt zu kommen. Dadurch steigt die Gefahr der Sensibilisierung, das heißt der Erkennung eines Stoffes als Allergen durch das Immunsystem. Gleichzeitig nimmt die Gefahr allergischer Reaktionen bei bereits sensibilisierten Allergikern zu. Oft ist die Neigung zu Allergien erblich bedingt. Vor allem bei Kindern scheint auch Tabakrauch die Allergieanfälligkeit erheblich zu erhöhen
Viele Menschen fragen auch danach, was man tun kann, um sich gegen Allergien zu schützen. Die Vorbeugung vor Allergien kann an drei Punkten ansetzen.
  • Allgemeine Allergievorbeugung:
Stillen und Aufwachsen in einer rauchfreien Umwelt sind einfache Maßnahmen, die zu einer verminderten Anfälligkeit für Allergien führen.
  • Vermeidung neuer Sensibilisierungen:
Die Gefahr von Sensibilisierungen wird gesenkt, wenn der Kontakt mit allergenen Stoffen gemieden wird. Zur Vorbeugung trägt auch die Verringerung allergener Stoffe in Kosmetika und Gegenständen des täglichen Bedarfs bei. Zum Beispiel sinkt die Zahl neuer Sensibilisierungen gegenüber Nickel, seit bei der Herstellung von Modeschmuck darauf weitgehend verzichtet wird.
  • Vermeidung allergischer Reaktionen bei Allergikern:
Ein generelles Verbot aller potentiellen Allergene ist nicht zu erreichen. Dies würde zu einer massiven Einschränkung des Lebensmittel- und Produktangebots führen. Allergiker, denen ihre Sensibilisierung gegenüber bestimmten Allergenen bekannt ist, können diese Stoffe bei entsprechender Kennzeichnung durch gezielte Produktwahl vermeiden. Deshalb müssen z.B. die zwölf wichtigsten Lebensmittelallergene bei verpackter Ware gekennzeichnet werden.
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